Sie haben einen direkten Zugang zur Nordsee. Im Haus Deichsonne, das vom Deutschen Tourismusverband mit vier Sternen eingestuft wurde, finden Sie viel Komfort: Kaminofen in der Wohnstube, voll ausgestattete Top-Einbauküche, zwei Bäder, Waschmaschine, Trockner, zwei SAT-TV, DVD-Player. Es gibt eine Kleinkindausstattung mit Hochstuhl und Babybett, ein Brötchenservice liefert Ihnen Brötchen ins Haus, im Fahrradschuppen können Sie Ihre Räder unterbringen, dort steht auch ein Bollerwagen für Strandausflüge.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Ferienhaus Deichsonne Vollerwiek - Husum im Herbst


Die Deutsche Presse-Agentur hat einen schönen Bericht über Husum im Herbst geschrieben. Neben Ausflugen zu den Sandstränden von St. Peter-Ording oder Spaziergängen direkt hinterm Ferienhaus Deichsonne in Vollerwiek am Meer, ist Husum immer ein schönes Ziel für einen Ausflug. Nachfolgend der DPA-Bericht:

Husum - Ist der Sommer erst mal vorbei, wird es am Binnenhafen von Husum ruhiger. Stockenten dümpeln auf dem Wasser, Möwen schlafen auf Holzpfählen, die aus dem Wasser ragen. Ein paar Urlauber sitzen auf Bänken und beobachten die Tiere. Husum im Herbst ist gemütlich und gelassen, anders als in der Hauptsaison. Wenn die Badegäste abgereist sind, können Herbsturlauber entspannt die größte Stadt Nordfrieslands erkunden und genießen.
Die "graue Stadt am Meer" hat Theodor Storm seine Heimat Husum einmal genannt. Doch so grau ist sie gar nicht, selbst im Herbst. Am Binnenhafen leuchten die Fassaden sogar in sattem Gelb oder hellem Blau. Am Ende des Hafenbeckens steht ein mannshoher Pfahl, der davon zeugt, dass es an der Nordsee auch ungemütlich sein kann: An ihm sind die Wasserstände der Sturmfluten markiert. 1976 stand das Wasser 5,66 Meter über Normalnull - da wäre die Stadt ohne den Schutz der Deiche geflutet gewesen. Heute sind die Schutzwälle 8,20 Meter hoch. Aber noch längst nicht hoch genug, warnen Kritiker angesichts des Klimawandels.
Land unter - Husums Glück
Wie es ist, wenn die Deiche brechen, damit kennen sich die Nordfriesen aus. "Im 12. Jahrhundert waren sie nur 1,20 Meter hoch", erzählt Peter Cohrs, Leiter des Schifffahrtsmuseums Nordfriesland. "1362 hat dann eine Sturmflut das Marschland vor Husum vernichtet." Mehr als 8000 Menschen sollen damals umgekommen sein. 30 Kirchen versanken in der Nordsee.
Doch Husum profitierte von der Sturmflut. Denn auch Rungholt, die wichtigste Handelsstadt an der Westküste und somit eine Konkurrentin, versank in den Fluten. Auch die zweite große Flutkatastrophe, im Jahr 1634, hatte für Husum im Nachhinein ihr Gutes: "Seitdem hat Husum einen Hafen", sagt Cohrs. Dann geht er weiter in den Ausstellungsraum mit Werkzeugen aus einer Werft.
Äxte und Stangenbohrer, Hobel und Feilen hängen dort an der Wand. Das Handwerkszeug, mit dem in früheren Zeiten Schiffe gebaut wurden. Eiderschniggen zum Beispiel, die langsamen Frachtschiffe, die in Nordfriesland so typisch waren. Cohrs hat Spanten und Kielboden einer Schnigge nachbauen lassen und erklärt, wie die Ritzen zwischen den Spanten "kalfatert" - also mit Tauwerk und Pech wasserdicht verschlossen - wurden.
Treffen bei Tine
Zur Sammlung des jungen Museums gehören Buddelschiffe und Kapitänsbilder, Speckmesser von Walfängern und Schnitzarbeiten aus Walrosszähnen. Das skurrilste Exponat: ein Pottwal-Penis. Auch Schiffsmodelle gibt es: von Hamburger Ewern, die einst auf der Elbe unterwegs waren, bis zu Seenotrettungskreuzern der Moderne. Stolz ist Peter Cohrs aber vor allem auf das "Wrack von Uelvesbüll": Vor rund 400 Jahren ist der Frachtsegler in Eiderstedt gesunken. 1994 wurde das Schiff entdeckt - eine kleine Sensation. Dass es nun gut konserviert in Husum liegt, ist vielleicht noch eine größere.
Außer der Schifffahrt spielte früher der Viehhandel eine wichtige Rolle für Husum. "Wir hatten den größten Viehmarkt im Norden Europas", erzählt Stadtführerin Anette Löffler. "Das Vieh aus Nordfriesland wurde auf dem Ochsenweg Richtung Süden getrieben." Der Marktplatz ist heute kleiner als im Mittelalter, aber noch immer ziemlich groß. An die Rindviecher von einst erinnern aber nur noch die Ochsenköpfe am Brunnen.
Hoch über ihnen und mitten im Brunnen steht die Figur einer Fischersfrau in Holzpantinen. Sie schaut in Richtung Westen: "Dahin, wo ihr Mann auf See war", erklärt Annette Löffler. "Tine" heißt die Figur, die norddeutsche Kurzform von Katharina. Und Tine ist die bekannteste Husumerin: Weil sie so einfach zu finden ist, vereinbaren viele als Treffpunkt einfach "bei Tine". Hinter dem Brunnen ragt der Turm von Husums Hauptkirche in den Himmel. Klein ist das Gotteshaus nicht. "Der Vorgängerbau war aber viel größer", erzählt Löffler. Aber als der Turm zu wackeln angefangen habe, sei er 1807 abgebrochen worden.
Zu Hause bei Theodor Storm
Das "Schloss vor Husum", Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, ist zwar nie abgebrochen, aber kräftig umgestaltet worden. Heute liegt es zentral in der Stadt, damals aber stand es noch vor der Stadt - daher der Name. Fünf Hektar groß ist der Schlossgarten, der das Bauwerk umgibt. Als fürstliche Residenz spielte es keine große Rolle - immerhin aber verbrachten mehrere Herzogswitwen im Schloss ihren Lebensabend. Der Rittersaal wird heute für Theater und Konzerte genutzt. Und samstags stehen Brautpaare Schlange, um in der Kapelle zu heiraten.
Auf die Geschichte von Theodor Storm, wie zum Beispiel sein Elternhaus, stoßen Besucher in Husum immer wieder. Das wichtigste Ziel aber ist das Haus in der Wasserreihe, in dem heute das Theodor-Storm-Zentrum ist. Dort ist der Schriftsteller 1866 eingezogen, kurz nachdem er das zweite Mal geheiratet hatte. "Es ist ein Bürgerhaus aus dem Jahr 1730 und damit so alt wie das Goethehaus in Weimar", sagt Museumsgründer Karl Ernst Laage. Die Zimmeraufteilung hat sich seit Storms Zeit nicht geändert. Auf Initiative der Storm-Gesellschaft wurden die Räume - angelehnt an den ursprünglichen Zustand - wieder eingerichtet, zum Teil mit Originalstücken aus Storms Besitz.
Das Wohnzimmer wurde bis ins Detail rekonstruiert - einschließlich der Kupferstiche an den Wänden. Auch Storms Klavier ist zu sehen und der Schreibtisch, an dem er seinen "Schimmelreiter" vollendet hat. Storm, von Beruf Amtsrichter, war ein Vielschreiber - und Vielleser, wie seine Bibliothek zeigt: Goethe, Hebbel und Heine gibt es dort bändeweise. Die richtige Lektüre für viele graue Herbsttage am Meer.
Von Andreas Heimann, dpa

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